Auf Spurensuche der Antike

Am Treffpunkt in Mechernich-Vussem konnten wir am 17. September 2019 10 Wanderfreunde*innen zur Rundwanderung durch die Epochen der Neandertaler und der Römerzeit begrüßen.

Bei besten Wandertemperaturen präsentierte sich in Vussem, am Parkplatz, die römische Aquädukt-Brücke im Sonnenschein. Hier errichteten die damaligen römischen Ingenieure, zur Überquerung eines Seitentales des Veybaches, eine relativ aufwändige und bewundernswerte Brücke zur Wasserversorgung der fernen Stadt Köln (Colonia).
Davon neugierig gemacht und motiviert, wanderten wir über die Höhen oberhalb des Weyerbachs, auf den Eifelspuren „Wasser für Köln“, in Richtung der Kakushöhle bei Dreimühlen. Auf dem Weg konnten wir, mit Blick über die sanften Eifelhöhen hinweg, die tolle Landschaft der Nordeifel genießen. Vorbei an der alten Falkensteinmühle erreichten wir in Eiserfey schließlich wieder ein Zeugnis der römischen Ingenieurskunst. Im dortigen Sammelbecken wurden die Zuläufe aus Urfey und Dreimühlen zur Wasserleitung nach Köln vereinigt. Beeindruckt durchstreiften wir weiter den beschaulichen Ort Eiserfey.
In der Hofanlage der ehemaligen alten Bürgermeisterei in Eiserfey eröffneten sich für uns Einblicke in die Arbeiten einer Künstlerwerksatt. Erstaunt standen wir in Mitten von teilweise kleinen und sehr großen futuristischen und apokalyptischen Kunstobjekten. Die Werke sind auch humorvoll aus altem Haus- und Elektromüll gefertigt und sehr behutsam in das alte Gehöft und dessen Gartenanlage integriert. Auf dem Weg zur Kakushöhle konnten wir am Wegesrand weitere Objekte der Künstlergruppe bestaunen und interpretieren.

Nach einem anschließenden kurzen Anstieg, erreichten wir schließlich in der Kakushöhle die Epoche der Neandertaler. Jäger- und Sammlergruppen der Neandertaler hinterließen, bis ca. 80.000 Jahre vor Christus, an der prähistorischen Kakushöhle mit Steingeräten und Tierknochen ihre Siedlungsspuren. Auf der Terrasse des benachbarten Cafés, nahmen wir uns anschließend Zeit um die bisherigen Eindrücke zu verarbeiten und zu diskutieren.

Weiter stiegen wir hoch nach Weyer. Die dortige Kirche wurde auf einer keltischen Kultstätte errichtet. Der Bau umschließt einen sogenannten „Ort der Kraft“. Im Altarbereich können Erdstrahlen mit einer außergewöhnlichen Intensität gemessen werden. Dieses besondere Vorkommen von so hohen Strahlungswerten, gibt es weltweit nur noch in Ägypten, China und Lateinamerika.

In dieser Umgebung trafen wir auch auf zahlreiche Steinkreuze (teilweise aus dem 17. Jh.). Anschließend führten uns die Eifelspuren und der „Ahr-Urft-Weg“ hinunter nach Urfey.
Im Weiteren Auf und Ab ging es zur Brunnenstube bei Kallmuth, einem der eindrucksvollsten Monumente des Römerkanals. Diese beeindruckende Quellfassung von drei Wasserleitungszweigen der Eifelwasserleitung wurde in der ersten Bauphase, ca. 80- 90 Jahre nach Christus, erbaut. Wir überquerten den Veybach und wanderten auf der linken Talseite zurück in Richtung Vussem und zum Parkplatz am Aquädukt.

Vorher konnten wir noch vom über 400 Meter Eulenberg auf unsere bisherige Route zurückblicken. Ein ortskundiger Wanderer zeigte uns am Rande des Lichtertberg noch ein grandioses Panorama und machte uns auf die hier verlaufende „Rhein-Maas-Wasserscheide“ aufmerksam.

Nach der ca. 5-stündigen Wanderung haben wir die abschließende gemütliche Einkehr sehr genossen. Es wurde auf die tolle Tour, aber auch besonders auf Helga angestoßen. Helga hat die Rundwanderung vorgeschlagen und konnte uns aus gesundheitlichen Gründen nicht als Wanderführerin begleiten.
Mit Blick auf die nächste Wanderung am 16. Oktober 2019 haben wir uns, am späten Nachmittag, mit einem guten inneren Gefühl voneinander verabschiedet.

(E.S.)

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