06.06.2023 – Tagesfahrt nach Essen „Zeche Zollverein“

Bei herrlichem Wetter empfing unser Reiseführer Jochen 12 Kolleginnen und Kollegen in der Bahnhofshalle in Düren. Mit dem Zug ging es über Köln und Düsseldorf nach Essen. Hier fuhren wir noch ein Stück mit der U-Bahn bzw. Straßenbahn bis zur Haltestelle Zeche Zollverein.

Die Zeche Zollverein, auch „Eiffelturm des Ruhrgebietes“ genannt, war ein von 1851 bis 1986 aktives Steinkohlebergwerk in Essen. Benannt wurde sie nach dem 1834 gegründeten Deutschen Zollverein, der ein Zusammenschluss von deutschen Staaten für den Bereich der Zoll- und Handelspolitik war. Früher wurde hier malocht, heute bietet das Welterbe Zollverein Industriekultur vom Feinsten: Kunst, Konzerte, Festivals und Sportmöglichkeiten treffen auf eine imposante Kulisse.

Die imposante orangefarbene Rolltreppe brachte uns hoch ins Ruhr Museum, wo man in der identitätsstiftenden Dauerausstellung oder den spektakulären Wechselausstellungen noch mehr über Geschichte und Gegenwart des Ruhrgebiets erfahren kann.

Bei einer Führung lernten wir die Originalanlagen des einst größten Gebäudes der Zeche Zollverein und den zweiten Teil des Weges der Kohle kennen. Die Kohlenwäsche trennte die Rohkohle vom mit geförderten Gestein und klassierte sie anschließend in die vielen Produktgrößen, die am Ende des Prozesses die Zeche verließen.

Auch viel geschichtliches konnte uns unser Führer in der Zeche vermitteln. Die Gründung der Zeche ging von dem Industriellen Franz Haniel  aus, der zur Produktion des Brennstoffes Koks, den er für die Stahlerzeugung benötigte, auf der Suche nach geeigneten Kokskohlevorkommen war. Im Jahr 1834 gelang es ihm in Essen-Schönebeck zum ersten Mal die Mergelschicht zu durchstoßen.

1968 wurde die Zeche Zollverein in die Bergbau AG Essen der Ruhrkohle AG überführt. Die Förderleistung dieses Verbundbergwerks Nordstern-Zollverein erreichte noch einmal 3,2 Millionen Tonnen jährlich.

Nach erneuten Absatzeinbrüchen für Ruhrkohle wurde in der Kohlerunde 1983 die Aufgabe des Förderstandortes Zollverein beschlossen. Am 23. Dezember 1986 wurden alle verbliebenen Förderanlagen vom Zollverein stillgelegt. Die Kokerei wurde noch bis 1993 betrieben.

Schacht 2 und 12 werden bis heute für die Wasserhaltung genutzt. Das Grubenwasser, das hier zu Tage gepumpt und in die Emscher geleitet wird, stammt aus stillgelegten Zechen im Essener Norden und Nordosten, in Wattenscheid, Gelsenkirchen, Gladbeck, Bottrop, Herne, Herten, Recklinghausen, Oer-Erkenschwick und Datteln. Im Jahr 2023 sollen die verbleibenden Schächte 2 und 12 endgültig geschlossen und mit Beton verfüllt werden.

Im Nachhinein wurden die verbliebenen Tagesanlagen von Schacht 12, Schacht 1/2/8, Schacht 4/5/11 und Schacht 3/7/10 für eine neue Nutzung und als Industriedenkmal erhalten. Die Ernennung zu einem Teil des deutschen UNESCO-Welterbes 2001 war der Beginn für den weiteren Ausbau des Geländes.

Ein Highlight der Führung war das Panoramadach. In 45 Metern Höhe hatten wir bei herrlichem Wetter eine tolle Aussicht auf die Ruhrgebietsskyline.

Inmitten der alten Industrieanlagen liegt das Cafe´und Restaurat „die kokerei“. Im Biergarten konnten wir den Blick auf die Koksöfen der Kokerei Zollverein und auf das Werksschwimmbad oder die Eisbahn erleben. Bei sehr leckerem Essen fand hier unser Abschluss der Besichtigung statt.

Vielen Dank an Jochen für diese wunderschöne Tour.

(M.W.)

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