08.08.2023 – Rund um Hambach

Nachdem es in den letzten Tagen nur geregnet hatte, trafen wir uns bei trockenem Wetter auf dem Parkplatz Sophienhöhe. Günter konnte 25 Wanderfreunde und Wanderfreundinnen begrüßen. Wir freuten uns, auch eine neue Wanderin begrüßen zu können.

Auf gut befestigten Feldwegen führte uns Günter nach Hambach. Hambach ist der Geburtsort von unserem Wanderführer und daher war der Weg dorthin gespickt mit Anekdoten und Geschichten aus seiner Jugend.

Er zeigte uns das Zimmer im Schloss Hambach, wo er geboren wurde. Das Schloss Hambach, im gleichnamigen Ortsteil Hambach, ist ein ehemaliges Jagdschloss der Herzöge von Jülich. Bei dem Schloss handelt es sich um eine rechteckige Vierflügelanlage mit vier Ecktürmen. Es sind jedoch nur noch Teile von zwei Flügeln und drei Türmen erhalten. Besonders eindrucksvoll sind die beiden den Eingang flankierenden Türme, die im Zuge der Restaurierung in Wohnraum umgewandelt wurden.

Weiter gingen wir an der römisch-katholische Pfarrkirche St. Antonius, die ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude ist, vorbei. Da es in Hambach keine Kirche gab, beschloss der Jülicher Herzog Rainald I. eine Kirche für die Hambacher Bevölkerung erbauen zu lassen. 1879 und 1880 wurde die Pfarrkirche gründlich restauriert. Die Schäden des Zweiten Weltkriegs konnten bis 1958 beseitigt werden. Da Hambach nach dem Krieg deutlich an Bevölkerung gewann, wurde die mittelalterliche Pfarrkirche zu klein und ein Erweiterungsbau beschlossen. So wurde 1971 und 1972 an die Südseite der Pfarrkirche ein großer Erweiterungsbau in Beton angebaut.

Von hier aus ging es Richtung Burg Obbendorf. Die Burg Obbendorf, ein ehemaliges Rittergut, ist eine vierflügelige Anlage, deren Gebäude ein Rechteck bilden und dabei einen Innenhof umschließen. An der Ostecke steht das Wohnhaus mit seinen markanten Giebeln aus der Zeit der Renaissance. Maueranker künden von seinem Baujahr: 1604. Obbendorf wurde 893 im Prümer Urbar erstmals urkundlich erwähnt. Der erste bekannte Besitzer war ein Ritter namens Reinhard von Oppendorp, der 1301 erstmals genannt wurde. Stephanie und Heinrich Müller haben ab 1995 jahrelang in die Hambacher Burg Obbendorf investiert, um dort Veranstaltungen mit Catering, Tagungsräume und Hotelzimmer anbieten zu können.

Nach dieser interessanten Führung durch Hambach durchquerten wir das Gebiet der ehemaligen Pappelschule, ein Areal, das sich heute am Rand der Sophienhöhe befindet. Nach Kriegsende wurden hier Pappelbäume herangezüchtet, um sie dann in ganz NRW zu pflanzen. Die Pappeln dienten als Reparationszahlungen für die Niederländer. Damals hatte das Gelände eine Größe von 15 Hektar, heute sind es nur noch 0,8 Hektar. Jetzt wird die Pappelschule als Picknickpatz genutzt.

Weiter ging es Richtung Kreuzweg Sophienhöhe. 2002 kamen die Kinder einer Schulklasse mit ihren Lehrern Herr Lück und Frau Grunewald auf die Idee, zusammen einen Kreuzweg auf der Sophienhöhe zu gestalten. Die Firma Rheinbraun, heute RWE Power AG, unterstützte diese Idee und stiftete für die geplanten 15 Kreuzwegstationen große Findlinge aus dem nahegelegenen Tagebau. Die Kinder entwickelten die Vorlagen für Darstellungen als Scherenschnitte und im Forschungszentrum Jülich wurden daraus Metallfiguren für die Findlinge erstellt. Bereits am 10. Oktober 2002 konnte der Kreuzweg eingeweiht werden. Die Kommunionkinder des jeweiligen Jahrgangs pflegen die kleinen Gärtchen bei den Findlingen.

Nach diesem interessanten Rundgang, auf dem wir auch die Schönheiten der Natur auf der Sophienhöhe bestaunen konnten, erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt. Von dort aus ging es mit dem Auto nach Jülich-Stetternich. Hier wurden wir mit sehr leckerem Essen und Getränken verwöhnt.

Wir bedanken uns bei Günter für diese tolle und informative Wanderung, eingeschlossen der Geschichten aus seiner Jugend.

Die nächste Wanderung findet am 23. August in Blankenheim Ripsdorf statt.

(M.W.)

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