23. Mai 2024 – Busfahrt nach Lüttich am Donnerstag
Am 23.Mai 2024 fuhren 44 Kolleginnen und Kollegen von Euskirchen über Düren und Jülich ins benachbarte Belgien nach Lüttich. Ziel war zuerst einmal der Bahnhof „Guillemins“.
Nach Ankunft am Bahnhof Guillemins konnten wir uns einen Eindruck von diesem imposanten Bahnhofsgebäude machen, welches vom katalanischen Stararchitekten Santiago Calatrave entworfen wurde. Calatrava hat bereits mehrere Bahnhöfe gestaltet. Er entwarf den neuen Teil des Bahnhofs Stadelhofen in Zürich, den Bahnhof von Luzern, den Bahnhof Lyon-Saint-Exupéry TGV, den intermodalen Bahnhof Oriente in Lissabon und die PATH-Station World Trade Center in New York.
Der Bahnhof Guillemins ist ein architektonisches Glanzstück aus Stahl, Glas und weißem Beton. Er wurde 2009 nach Um- und Neubau des alten Bahnhofs eröffnet. Die Planungen für das neue Bahnhofsgebäude begannen 1996. Es wurden 312 Millionen Euro investiert und unter anderem 10.000 Tonnen Stahl für den 200 Meter langen, auf- und abschwingenden und an eine Schanze erinnernden Bogen bei dem Bahnhofsdach verbaut, welches sich bis zu 40 m über dem modernisierten Gleisbett erhebt. Der Bau hat keine Außenfassade im herkömmlichen Sinn; stattdessen ist der Übergang von innen nach außen nahtlos gestaltet.
Um 11:00 Uhr besuchten wir die aktuelle Ausstellung „Da Vinci“ in den Ausstellungsräumen des Bahnhofes.
Mehr als 500 Jahre liegen zwischen uns und Leonardo da Vinci. Der Mann, der schrieb „Ich habe die Absicht, einen bleibenden Eindruck im Gedächtnis der Sterblichen zu hinterlassen“, wurde nämlich 1452 in dem kleinen Dorf Vinci in der Toskana geboren.
Sein ganzes Leben lang hat er Beobachtungen und Experimente gemacht, um die Welt um sich herum besser zu verstehen. Mit glühendem Eifer hat er sich in allen Disziplinen versucht, war Erfinder, Architekt, Theoretiker, Maler, Anatom bzw. Mathematiker und eines der größten Genies der Menschheitsgeschichte!
Am 2. Mai 1519 verstirbt Leonardo da Vinci im Alter von 67 Jahren in seinem Schloss Clos Lucé in Amboise. Am 23. April 1519 verfasst Leonardo in Vorahnung seines nahen Endes sein Testament und bestimmt seinen treuen Schüler Francesco Melzi zum Haupterben seines Lebenswerks.
Der Mythos Leonardo da Vinci und der Erfolg der Werke, die er uns hinterlassen hat, bilden den Einstieg in die Ausstellung. Zuerst die legendäre Mona Lisa und dann Salvator Mundi, das teuerste Gemälde der Welt. Wir erlebten hautnah, wie im Jahr 2017 der Auktionator bei Christie’s in New York den Zuschlag für das Gemälde bei 450 Millionen Dollar erteilte.
Die Ausstellung zeigte uns die komplette Sammlung aller Kodizes von Leonardo da Vinci, die im Laufe des 20. Jahrhunderts in nur sehr wenigen Exemplaren aufgelegt wurden. Aus den heute noch erhaltenen 7000 Seiten des Meisters wurden die schönsten Zeichnungen ausgewählt.
Nach diesen faszinierenden Eindrücken, hatten wir Zeit, die Stadt Lüttich auf eigene Faust zu erkunden. Lüttich bietet viele Sehenswürdigkeiten. Lüttich, auch bekannt als Liège in Französisch, ist reich an Geschichte, Kultur und Architektur.
Geschichtsliebhaber kamen voll auf ihre Kosten. Sieben ehemalige Stiftskirchen, der fürstbischöfliche Palast oder das Cité Miroir sind nur einige Beispiele, die das reiche architektonische Erbe der Stadt auf herausragende Weise veranschaulichen. Kunstfreunde fanden ihr Glück in zwei großen Museen, die beide in bemerkenswerten Gebäuden untergebracht sind: im La Boverie (Kunstmuseum und Ausstellungszentrum) und im Grand Curtius, das 5 museale Sammlungen an einem einzigen Ort vereint.
Die Altstadt von Lüttich ist ein historische Kern, aus dem sich die Stadt seit dem 6. Jahrhundert entwickelt hat. Sie umfasst zahlreiche historische Denkmäler wie den lebhaften und schattigen Place du Marché mit seinem Perron, das imposante fürstbischöfliche Palais, die prächtige Stiftskirche Saint-Barthélemy oder das lehrreiche Museum für Wallonische Volkskunde und den Grand Curtius.
Die Montagne de Bueren, zu deutsch Bueren-Berg, ist eine Treppe im belgischen Lüttich. Sie führt bei einer Gesamtlänge von 260 Metern und einem Höhenunterschied von 67 Metern von der Altstadt zu den höher gelegenen Wohnvierteln und hat dabei je nach Abschnitt eine Steigung von 28 bis 30 Prozent. Mit insgesamt 374 Stufen ist die Montagne de Bueren, nach der Treppe zur Zitadelle von Dinant mit 34 weiteren Stufen, die zweitgrößte Treppe Belgiens und gilt als eine Touristenattraktion der Stadt. Einige von uns nahmen sich die Zeit, die Treppe zu erklimmen. Der Aufstieg hatte sich gelohnt, denn von dort oben hatte man einen unglaublichen Blick über Lüttich.
Direkt neben der Place Saint-Lambert, hinter dem Rathaus (la Violette) befindet sich die Simenon-Statue. Auf seiner Bank sitzend lädt der Pfeifenraucher die Passanten ein, sich für einen Moment neben ihn zu setzen.
Die berühmten Lütticher Waffeln mit ihrem Duft nach Zimt, Karamell und Vanille sind ein Genuss, die wir hier verkosten durften.
Um 15:30 Uhr traten wir die Heimreise an, die uns Richtung Eupen an die Wesertalsperre führte.
Wenige Kilometer vom Eupener Stadtzentrum entfernt erhebt sich eine gigantische Betonwand: Die Wesertalsperre. Der am Zusammenfluss von Weser und Getzbach durch die Talsperre entstandene Stausee versorgt Eupen, das Herver Land, das Lütticher Umland und die Domäne von Sart Tilman mit Trinkwasser. Die Wesertalsperre punktet zudem mit vielen Freizeitangeboten. Hier, im Besucherzentrum, mit herrlichem Blick auf die Wesertalsperre, wurden wir mit Kaffee, Kuchen und belgischen Waffeln verwöhnt.
Zufrieden, mit diesem herrlichen Urlaubstag traten wir gegen 17:30 Uhr die Heimreise an.
Wir danken unserem Busfahrer für die gute Fahrt und der lieben Uschi für die tolle Organisation. Wir freuen uns schon auf die nächste Fahrt nach Bonn zum Haus der Geschichte am 24.09.2024.
(M.W.)