Dienstag 23. April 2024 -Narzissenwanderung bei Höfen

Am 23. April 2024 konnten unsere Wanderführerin Uschi und unser Wanderführer Jürgen 23 Wanderfreunde und Wanderfreundinnen auf dem Parkplatz Nationalparktor in Monschau-Höfen begrüßen. Der Wettergott meinte es gut mit uns und so konnte unsere Wanderung ins Tal der Narzissen zwischen Monschau – Höfen und Kalterherberg beginnen. Entlang der Bachauen vom Perlenbachtal konnten wir eine wunderschöne Naturidylle kennenlernen. Den Namen verdankt das Tal der Flussperlmuschel, die früher hier mit flussbettdeckenden Kolonien heimisch war. Heute gilt sie auch hier als nahezu ausgestorben. Nur wenige uralte Exemplare sind an einer versteckten Stelle erhalten, die wegen der Gefahr fahrlässiger Zerstörung nur den Wissenschaftlern bekannt gemacht wird. Im Übergangsbereich vom oberen zum unteren Naturschutzgebiet mündet der Perlenbach in die Perlenbachtalsperre. Deren Staudamm wurde von 1953 bis 1956 als Felsendamm mit einer Asphaltaußenhaut errichtet. Das Wasser der Talsperre dient der Trinkwasserversorgung sowie der Stromerzeugung durch Wasserkraft. Sie wurde 1956 fertiggestellt und wird durch den Wasserversorgungszweckverband Perlenbach betrieben. Der Wasserversorgungszweckverband Perlenbach versorgt sieben Gemeinden in der Nordeifel. Das Wasser ist sehr weich (Härtebereich I) und deshalb kalkaggressiv konnte uns Jürgen berichten.

Über die Jahrhunderte entstanden  die Narzissenwiesen im Perlbachtal, die sich im Frühjahr in ein Blumenmeer verwandeln und Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere sind. Erst im Juli wurden die Wiesen gemäht, gut für die Narzissen, denn sie blühen im Zeitraum von März bis Mai. In den 1950er Jahren lohnte sich die Heuernte jedoch nicht mehr für die Eifelbauern, viele Talwiesen wurden mit Fichten aufgeforstet und nahmen den kleinen Narzissen ihr Licht, manche Wiesen wurden stärker gedüngt und intensiv genutzt.

Dank einer Initiative der NRW-Stiftung wurde das Gebiet 1976 schließlich unter Naturschutz gestellt, um die Wiesen mit ihren prachtvollen Blumen zu schützen. Von Landwirten wird das Gebiet nun extensiv genutzt – es darf nicht gedüngt werden und es wird nur einmal spät im Jahr gemäht und die Fichten wurden entfernt: Es gab wieder Raum für die wild wachsenden Narzissen, den Bärwurz, blumenreiche Feucht- und Sumpfwiesen und arnikareiche Borstgrasrasen. Die Artenvielfalt hat sich erholt und Schmetterlinge, Käfer und Vögel fühlen sich wieder zu Hause.

Über und über sind nun viele Wiesen im Frühjahr mit den Narzissen bedeckt. Ein Naturschauspiel, dass es so in Deutschland nur in der Eifel und im Hunsrück gibt. Die kleinen Frühlingsblüher haben die Herzen der Wanderer im Sturm erobert und viele zieht es in dieser Zeit auf die Wege durch die Narzissenwiesen.

Leider haben wir nicht die angekündigten Millionen von Narzissenblüten gesehen, aber einige waren es schon und ich muss sagen, der Weg ist auch mit wenigen Narzissenblüten einfach nur wunderschön, weil er an vielen Stellen so naturbelassen ist, wie man es eben mittlerweile immer seltener erlebt. Nach den vielen Niederschlägen in den letzten Wochen war es zudem an einigen Stellen noch ein wenig schlammig, aber die unberührte Natur mit ihren wunderschönen Mooslandschaften hat uns entschädigt.

Zum Abschluss haben wir uns bei gutem Essen und leckeren Getränken in der „Alten Molkerei“ von unserer Wanderung erholt. Wir sagen Uschi und Jürgen vielen Dank für die herrliche Tour.

Die nächste Wanderung findet am 07. Mai 2024  – Runde um den kleinen Stausee in Heimbach – statt.

zur Bildergalerie…

zu den Veranstaltungen…